Großer Andrang: 100 Acht- bis Zehntklässler aus Haupt- und Realschulen „schnupperten“ Technik und Gestaltung am Steinfurter Berufskolleg
Gute Resonanz auf MINT-Tag an den Technischen Schulen
Steinfurt. Eva Deitmaring (13), Smilla Held (14) und Gesa Löbbering (14) gehen in die Klasse 8a der Realschule Burgsteinfurt. Was sie nach ihrem Realschulabschluss machen werden, wissen sie noch nicht ganz genau. „Fachabitur oder Abitur mit dem Schwerpunkt Gestaltung an den Technischen Schulen, das wäre aber eine gute Möglichkeit“, sagen die drei Mädchen.
Der jetzt an den Technischen Schulen durchgeführte MINT-Tag hat den drei Burgsteinfurter Realschülerinnen gezeigt, wie der Unterricht in Gestaltung aussehen kann. Mit modernen Techniken und mit ihren eigenen Händen haben sie einen ganzen Vormittag gearbeitet und einen Leinenbeutel mit Logoprint designed. „Das war cool“, sagen sie.
Für ihren Mitschüler Paul Brüggemann (13) ist der Berufswunsch indes schon ganz klar: „Ich möchte mal Architekt werden. Deshalb wäre Gestaltung hier an den Technischen Schulen schon ganz gut für mich.“
Auch Jana Alkhedr (15) aus der Klasse 8b der Geschwister-Scholl-Realschule Emsdetten weiß jetzt schon, was sie später mal beruflich machen möchte: „Ich will im Handwerk arbeiten.“ Die Werkstätten für Metall und Kfz waren deshalb ihre „Top-Adresse“ beim Besuch in den Technischen Schulen. In der Metallwerkstatt hat sie am MINT-Tag einen Flaschenöffner produziert, den sie zuvor mit einem CAD-Programm entworfen hat, um ihn anschließend akribisch genau herzustellen.
Für Charlotte Karl und Alia Schwaning, beide 14 Jahre alt und Schülerinnen der Klasse 9b an der Realschule am Buchenberg (Borghorst) ging es erst einmal um etwas anderes: „Wir wollen uns hier inspirieren lassen, wir brauchen Idee für unsere Zukunft. Und es gibt sehr viele gute Workshops hier, die echt interessant sind.“
Sie alle gehörten zu den mehr als 100 Schülerinnen und Schülern, die am MINT-Tag teilgenommen haben. Acht-, Neunt- und Zehntklässler aus den Realschulen Burgsteinfurt, Borghorst (Am Buchenberg) und Emsdetten (Geschwister-Scholl-Schule) lernten in mehr als einem Dutzend Kurse kennen, was am Steinfurter Berufskolleg in Gestaltung, Informatik, Ingenieurtechnik oder Holztechnik auf dem Stundenplan stehen kann, kennen. In Werkstätten und Laboren wurde zudem ein guter Einblick in die Berufswelt gegeben.
Wie zerlegt man einen Verbrennungsmotor in seine Einzelteile und baut einen Elektromotor? Wie lernt man als „Datenspion“, Passwörter zu schützen, zu codieren und zu entschlüsseln? Wie kann mir die computergesteuerte Drehmaschine helfen, Schlüsselanhänger zu bauen? Smartphone-Halterungen aus Holz wurden gebaut, Bilder mit Profiprogrammen bearbeitet, elektronische Würfel entworfen, optische Lichteffekte erzeugt – und vieles mehr.
Bei der Vermittlung der Lerninhalte halfen nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch aktuelle Schülerinnen und Schüler der Technischen Schulen.
Die Organisatorin der MINT-Tage, Lehrerin Stefanie Kiewitt, freut sich über die gute Resonanz auf die Veranstaltung. Wegen der hohen Anmeldezahlen wird es vermutlich um Pfingsten herum einen zweiten Durchgang des MINT-Tages geben, an dem dann die Schülerinnen und Schüler weiterer Schulen aus der Region zum Schnuppertag an die Technischen Schulen kommen können.
- Wer sich für das kommende Schuljahr noch an den Technischen Schulen anmelden möchte, findet dazu alle Informationen auf der Homepage: tssteinfurt.de.
- Die Organisation und Durchführung von berufs- und studienorientierenden Maßnahmen im MINT-Bereich erfolgt im Rahmen der Gemeinschaftsoffensive „Zukunft durch Innovation.NRW“. Für 2025 stehen der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH Steinfurt dafür 170 000 Euro im Kreis Steinfurt zur Verfügung. Die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW tragen das Programm jeweils zur Hälfte.